aus Newsletter vom 10.10.25 von "foodwatch | Anne Markwardt" <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.;

Petition: Merz: "Eine Wurst ist eine Wurst"

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Zur Aktion Merz stoppen: Es geht um die Tofu-Wurst

©foodwatch

Das größte Problem im Supermarkt? Im Tofu-Würstchen ist kein Fleisch drin. Klingt wie ein Fiebertraum, aber genau dagegen will die EU jetzt vorgehen – und Begriffe wie „Tofu-Würstchen“ ganz verbieten. Kanzler Merz und Minister Rainer können den Unsinn stoppen. Bitte unterschreiben Sie unsere Petition.

Jetzt unterschreiben und Tofu-Wurst-Verbot stoppen!

mal ehrlich: Wie oft sind Sie schon mit einem Tofu-Würstchen nach Hause gekommen und haben beim Auspacken gedacht: „Mist, ist ja gar kein Rinderknacker!“? Noch nie? Gratulation, Sie gehören zu den 99,9 Prozent der Bevölkerung, die Tofu von Fleisch unterscheiden können.

Doch die Konservativen im EU-Parlament trauen Ihnen offenbar genau das nicht zu. Sie wollen, dass Begriffe wie „Tofu-Wurst“, „Veggie-Burger“ oder „vegane Hähnchenstücke“ verboten werden. Der angebliche Grund: Verbraucherschutz. Denn wie sollen wir ahnungslosen Verbraucher:innen sonst wissen, dass ein Sellerie-Schnitzel nicht aus Schwein besteht?

Tatsächlich ist es ein durchsichtiges Geschenk an die Fleischlobby. Die klammert sich ob sinkender Absatzzahlen [1]  scheinbar an jeden Strohhalm – und findet dafür leider mächtige Fürsprecher: Ernährungsminister Rainer &  Kanzler Merz! Letzterer polterte im TV bereits: „Eine Wurst ist eine Wurst. Wurst ist nicht vegan.“ [2] Dabei ist das Tofu-Würstchen für den Großteil der Deutschen inzwischen völlig normal.

Die gute Nachricht: Nicht nur foodwatch schlägt Alarm. Außer Merz und Rainer steht fast niemand hinter dem Lobby-Geschenk – weder die Supermärkte Aldi und Lidl noch Produzenten wie Rügenwalder. [3] Selbst von den EU-Abgeordneten der CDU/CSU hat nur eine Handvoll für das Verbot gestimmt.

Das ist unsere Chance, denn Deutschland muss sich zu dem Gesetzesvorschlag im EU-Rat positionieren – und hat als größter Markt für Fleischalternativen in Europa enormes Gewicht. [4]

Merz und sein Metzger-Minister wollen einen Kulturkampf um die Tofu-Wurst beschwören. Was für ein Unsinn! Unterschreiben jetzt Zehntausende unsere Petition, merken beide: Darauf fallen Verbraucher:innen nicht rein.  Die Regierung könnte das Vorhaben in Brüssel blockieren. Bitte machen Sie auch mit!

Jetzt gegen Lobby-Geschenke unterschreiben!

Wie absurd das Argument der angeblichen Verbrauchertäuschung ist, belegen auch Umfragen: Nur 3,6 Prozent der Befragten haben jemals versehentlich ein pflanzliches Produkt gekauft. Über 80 Prozent sagen, dass Kennzeichnungen wie „vegan“ oder „vegetarisch“ absolut eindeutig sind. [5]

Anders sieht das Bundesernährungsminister Rainer (CSU) „Für mich persönlich ist ein Schnitzel aus Pute, Kalb oder Schwein.“  [6] Ach was? Bayerischer Leberkäse enthält weder Leber noch Käse, Kalbsleberwurst oft kaum Kalb – das stört den ehemaligen Metzger komischerweise nicht.

Dabei gäbe es für ihn wichtige Probleme anzugehen: Er könnte eine umfassende verbindliche Herkunftskennzeichnung vorantreiben, oder die grausame Kettenhaltung von Rindern verbieten.

Stattdessen will er die Fleischlobby retten, indem er Tofu-Würstchen ab sofort Tofu-Stangen nennt. Ich bitte Sie, unterzeichnen Sie die Petition und machen Sie der Union klar: Verbraucher:innen wollen echten Wandel im Supermarkt – keine absurden Lobby-Geschenke. 

Mitmachen – für echten Wandel im Supermarkt!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Mit freundlichen Grüßen

Foto von Vorname Nachname

Anne Markwardt

Leiterin Recherche und Kampagnen

PS: Wann haben Sie sich das letzte Mal Scheuermilch in den Kaffee gekippt? Oder den Gästen Hundekuchen serviert? Die Debatte ist absurd – unterschreiben Sie bitte für ein schnelles Ende!

> Hier klicken & gegen Fleisch-Unsinn unterschreiben!

Quellen:

1. ISN online: Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch in der EU rückläufig, 06.05.2024

2. BR24: Steht Bezeichnung "Veggie-Burger" vor dem Aus? 07.10.2025

3. ProVeg - Offener Brief: Aldi Süd und Lidl, Burger King und Rügenwalder Mühle: EU droht, größten Markt für Alternativprodukte auszubremsen, 28.09.2025

4. Good Food Institute: Deutsche Wirtschaft stemmt sich vor Abstimmung im EU-Parlament gegen unfaire Bezeichnungsverbote, 28.09.2025

5. ProVeg: Plant-Based Labelling Report - How Common Labelling Language Impacts Consumer Perceptions, Juli 2022

6. BR24: Steht Bezeichnung "Veggie-Burger" vor dem Aus? 07.10.2025